Es klingt hoffentlich schlimmer als es ist: Die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH musste am 10. März 2020 zum Insolvenzgericht und Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen. Ein Sanierungsplan dient der Überwindung eines finanziellen Engpasses nach einem gescheiterten Großprojekt. Die gute Auftragslage sichert die fortlaufende Porzellanproduktion und die Arbeitsplätze.
Grund für die Schieflage: In den Jahren 2017 und 2018 investierte KAHLA einen Millionenbetrag in die Fertigung eines Fremdmarkenauftrags, der nach anfänglichen technischen Problemen mit neuen Maschinen vom Großkunden aufgekündigt wurde und KAHLA mit hohen Verlusten zurückließ.
„Wir konnten im Jahr 2019 die für das Großprojekt freigehaltenen Produktionskapazitäten nicht vollständig füllen und damit nicht genügend Reserven aufbauen, um die Verluste zu kompensieren. Es ist uns aber gelungen, eine sehr gute Auftragslage für das Jahr 2020 zu generieren. Wir können jetzt ein Plus im Auftragsbestand von 60% und eine Steigerung des Auftragseingangs von 25% über Vorjahr verbuchen. Im Rahmen des Sanierungsplans wird die termingerechte Produktion für bestehende und neue Aufträge abgesichert und KAHLA auch im internationalen Geschäft als verlässlicher Partner wirken.“, so Holger Raithel, Geschäftsführender Gesellschafter der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH.
Die 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung sollen gehalten werden. „Die Kompetenz, der Teamgeist und die Loyalität der Angestellten sind die Basis für die Zukunftsfähigkeit von KAHLA und den langanhaltenden Erfolg unserer Made-in-Germany-Strategie.“